Fläche: 207.595 km², 46 Einwohner pro km²
(357.588 km² Deutschland, 236 Einwohner km²)
Einwohner: 9,5 Mio. (Deutschland 84 Millionen)
Hauptstadt: Minsk, es gibt 6 Bezirke
Amtssprache: Weißrussisch, Russisch
Währung: Weißrussischer Rubel
(Kurs Euro derzeit 1 Euro = ca. 3,4 Rubel)
Belarus hat mit Russland und der Ukraine gemeinsame historische Ursprünge. Im Laufe des Mittelalters entwickelten sich aus einer ursprünglichen ostslawischen Gemeinschaft die drei Sprachen Ukrainisch, Weißrussisch und Russisch. Belarus gehörte vom 14. Jahrhundert an zu Großfürstentum Litauen und damit zum Doppelstaat Polen-Litauen. Mit den Teilungen Polens im 18. Jahrhundert fiel es an Russland. Im von zwei Weltkriegen gezeichneten 20. Jahrhundert änderten sich die Grenzverläufe zu Polen und Litauen mehrmals. 1990 entstand auf dem Territorium der vormaligen Weißrussischen Sowjetrepublik die unabhängige Republik Weißrussland und erhielt 1991 ihren heutigen Namen Belarus.
Deutsche in der Geschichte Weißrusslands
In Belarus gibt es im Gegensatz zu Russland und der Ukraine keine Siedlungsgebiete, in denen sich verstärkt deutsche Kolonisten angesiedelt hätten. Allerdings waren wie im übrigen Russischen Reich in den größeren Städten deutsche Bewohner als Lehrer, Handwerker, Künstler oder Ärzte tätig.
Die weißrussische Stadt Brest liegt direkt an der Grenze zu Polen, an den Ufern des Flusses Bug. Es stellt einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt dar, der über umfangreiche Gleisanlagen verfügt. Damit ist Brest quasi das „Tor zum Westen“ für Weißrussland. Das Brester Stadtgebiet umfasst eine Fläche von knapp 73 km².
Die bewegte Historie der Stadt an der Bug begann bereits vor dem 11. Jahrhundert. Erstmalige urkundliche Erwähnung fand Brest als Stadt nämlich schon im Jahr 1019. Die Besiedlung in den für Russland typischen Holzhäusern war zu dieser Zeit sehr ausgedehnt, was Ausgrabungen beweisen, die im Archäologischen Museum der Stadt zu besichtigen sind.
Nach Minsk gibt es 5 größere Städte, Brest auf Platz 5 in Belarus. Dort wohnen ca. 350-tausend Menschen.
Brest ist die östlichste Stadt in Belarus und liegt an der Grenze zu Polen, der Stadt Terespol.
Von Brest bis Berlin sind es ca. 750 km, durchgängig fast mit der Autobahn verbunden, die letzten 130 Km sind Landstraße.
Brest ist neben Wizebsk, Turov und Polozk eine der ältesten belarussischen Städte.
Am 21.Juni 1941 begann hier der Überfall im 2. Weltkrieg auf die damalige Sowjetunion, beginnend mit der Festung Brest. Das Ergebnis kennen alle, über 24 Millionen russische Opfer.
Allein über 3 Millionen Weißrussen waren Opfer des Krieges, über 200 Kleinstädte und Dörfer konnten nicht wieder belebt werden. Jährlich gedenken alle Generationen der Opfer des Hitlerfaschismus. Ich möchte gerade in der heutigen Zeit appellieren, die Gedenkstätte Khatyn (Friedhof der Dörfer) zu besuchen, um sich dessen bewusst zu werden, dass „Ohne Frieden ist ALLES nichts“ (Zitat Willy Brandt). Dieses Volk möchte mit Sicherheit keinen Krieg mehr.
Nun aber noch einmal zu Brest heute.
Wurde 1883-86 erbaut. Der Umbau wie er heute auch noch sichtbar ist wurde 1945-1953 nach dem 2. Weltkrieg durchgeführt. 2008-2014 wurde nochmal erweitert und renoviert und steht so wie man ihn kennt. Von hier kommen und fahren täglich 3-4 Züge von und nach Moskau Belorussischen Bahnhof. Eine Fahrt dauert so 12-14 Stunden für die ca. 1100 km natürlich über die Hauptstadt Minsk.
Eine Fahrt kostet ca. 150 weißrussische Rubel, ca. 47 Euro.
Natürlich ist man auch in 3-3,5 Stunden von Brest in Minsk. Täglich fahren ca. 18 Züge in beide Richtungen, also fast stündlich für 20 weißrussische Rubel eine Strecke. Bequemer, schneller und billiger als mit dem Auto.
Hier in Brest werden sie Züge aus Europa an die breitere Spur in Russland angepasst. Moderne Personen-Züge brauchen dafür nur noch 2 Stunden ungefähr.
Der Bahnhof gehört zum Weltkulturerbe und man sollte ihn besichtigen, wenn man die Zeit hat.
Am 3. April erwacht der Flughafen Brest nach einer Pause wieder zum Leben. Das erste Flugzeug wird nach Moskau fliegen. Dem Start regelmäßiger Direktflüge in die russische Hauptstadt – am Himmel 1 Stunde 45 Minuten – gingen wissenschaftliche Arbeiten voraus. Zusammen mit der Abteilung für Soziologie der Staatlichen Universität Brest. ALS. Die Verwaltung des Flughafens Puschkin führte eine Studie durch: „Die Meinung der Einwohner von Brest über die Möglichkeit, Flüge unter modernen Bedingungen zu organisieren.“ Mehr als 80 Prozent der Befragten nannten die Richtung Russland als Priorität. Das größte Interesse fand St. Petersburg mit 55,6 Prozent, während 40,1 Prozent für Moskau stimmten.
Auch der Preis für Flüge Brest-Moskau (Scheremetjewo) ist attraktiv geworden. Es wurden vier Tarife genehmigt, von denen der niedrigste, 160 Rubel (47 Euro), mit dem Tarif für eine Fahrkarte in einem reservierten Sitzwagen im Zug vergleichbar ist. Von diesem Tarif können Flugpassagiere profitieren, die ohne Gepäck mit Handgepäck bis zu 10 Kilogramm in die Hauptstadt der Russischen Föderation reisen. Ein Ticket mit 23 kg Gepäck und 10 kg Handgepäck kostet 216 Rubel, (65 Euro).
Ab dem 13. Mai das erste Flugzeug des Charterprogramms von Brest zu Badeorten in der Türkei starten wird. Alle 10 Tage fliegt ein Flugzeug vom Flughafen Brest nach Antalya. Die Boeing 737-800 wird in der Lage sein, 189 Passagiere gleichzeitig zu türkischen Resorts zu befördern. Das Programm läuft bis Oktober.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Region Brest.
https://www.tripadvisor.de/Attractions-g2470748-Activities-Brest_Region.html